Bestzeit-Festival in Renningen
In diesen Wochen reiht sich für die Sportlerinnen und Sportler der KSG ein Wettkampf an den anderen. Am 1. Mai zog es unseren Tross ins Städtchen Renningen, in dem erstens die SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken aufgewachsen ist und das Runningteam zweitens allein vom Namen her einfach starten muss!
Bestleistungen konnte man dort nicht unbedingt erwarten. Nach den zuletzt eher frischen Temperaturen war das Quecksilber schließlich deutlich über die 20-Grad-Marke geschnellt und belastete die Kinder sicher ein wenig. Umso höher zu bewerten sind die starken Leistungen, die trotzdem überraschend vielen gelangen.
Am frühen Nachmittag durften die Jüngsten aus unserem Team auf die 800-Meter- Strecke gehen. Dort wartete auf die Mädels der W10 eine sehr starke Konkurrenz aus Pliezhausen und Sindelfingen. Dennoch gelang es allen unseren Starterinnen, gute Platzierungen und Zeiten zu erlaufen. Sogar sehr gute! Jasmin stach mit ihrer Topzeit von 2:48 Minuten wieder einmal besonders hervor. Im letzten Drittel wollte die junge Pliezhausenerin noch mal an ihr vorbeiziehen, doch Jasmin konterte stark und baute anschließend ihre Führung sogar weiter aus. Keine Konkurrentin konnte danach mehr mit ihr Schritt halten, was logischerweise Gold für Jasmin bedeutete. Clara S. machte erneut einen Riesensatz nach vorn, belegte Rang 4 und steigerte ihre persönliche Bestzeit um satte fünf Sekunden. Schon bald dürfte ihr der ersehnte Sprung unter die drei Minuten gelingen. Das Topresultat in dieser Altersklasse komplettierte Amalia mit dem fünften Platz, die damit auch gleichzeitig die flinkeste 2015 geborene Athletin war. Wie Jana, die erstmals auf diesem Niveau die 800 Meter bewältigen musste und dabei tolles Durchhaltevermögen an den Tag legte, darf sie auch noch nächstes Jahr in dieser Altersklasse starten. Clara B. und Olivia waren ebenfalls so flott wie niemals zuvor unterwegs und trieben sich gegenseitig an. Clara ging mit 3:14 über die Ziellinie und steigerte damit ihre persönliche Bestleistung um über fünf Sekunden, während Olivia sogar das Kunststück gelang, sich gleich um mehr als sieben Sekunden zu verbessern. Wenn das so weitergeht, ...
Bei den M10 ging Benedikt als einer der klaren Favoriten an den Start. Seine stärksten Rivalen kannte er noch gut aus dem Hallenwettkampf in Sindelfingen, wo er sie mit einer Energieleistung bezwingen konnte. Auch diesmal lieferte er ein famoses Rennen ab – allerdings mit dem feinen Unterschied, dass zwischen ihm als Sieger und dem Rest des Feldes diesmal am Ende viel freier Raum war. Seinen eigenen Topwert verringerte er dabei um zwei Sekunden auf 2:47 Minuten. Ebenfalls gut austrainiert präsentierte sich Florian. Zwar reichte es noch nicht ganz für die Spitze, aber auch er kann sich durch eine neue Bestzeit absolut motiviert und auf einem sehr guten Weg fühlen. In der W11 war für Selina gemessen an den Vorleistungen ein Platz in der Top five durchaus zuzutrauen. Allerdings gingen dort auch einige Neulinge ins Rennen, deren Leistungsfähigkeit nicht einzuschätzen war. Selina ließ sich aber von nichts verunsichern, rief ihr Potenzial ab und sicherte sich Platz 4. Dann zeigten die schnellsten Sprinter des Tages ihr Tempo auf den 100 Metern. Anes hatte sich hier viel vorgenommen und das Training entsprechend gesteuert. Bis auf schmale acht Hundertstel rannte er dann tatsächlich an seine Bestzeit heran und landete damit im guten Mittelfeld.
Am späten Nachmittag waren die etwas Älteren gefragt. Hitesh bei den M13 hatte schon in Stuttgart einen großen Sprung nach vorn gemacht und etliche Sekunden von seiner persönlichen Uhr genommen. In Renningen konnte er seine tolle Entwicklung nun bestätigen und sauste nur Zehntelsekunden langsamer über die Ziellinie. Robert wagte sich mit Läufern an den Start, die teilweise 30 Jahre jünger waren. Und nach der Bestleistung seiner Tochter stand er natürlich in der Pflicht. Mit einer Zeit von 2:24 Minuten über die 800 m gelang ihm dann tatsächlich die beste Zeit aller unserer Läuferinnen und Läufer an diesem Tag. Respekt! Sudeep, der im selben Lauf am Start war, hat inzwischen auch schon einige Erfahrung und wusste sein Potenzial gut einzuschätzen. Ziel war eine Zeit unter 2:50 Minuten, was zur Freude von Trainerin Patricia eindrucksvoll gelang: neue persönliche Bestleistung von 2:46 Minuten!
Die W12/W13 konnte man fast als Offene Gerlinger Vereinsmeisterschaft bezeichnen: 14 von 23 Läuferinnen trugen hier das gelbe Shirt des Runningteams. Außerdem war noch Lara Fritzsche am Start, die uns nahesteht und hin und wieder mit unseren Mädels trainiert. Aufgrund der passenderen Startzeit am späten Nachmittag hatten sich auch Anja und Katharina "hochgemeldet", die es dadurch zwar schwerer hatten, aber auch die Möglichkeit nutzen wollten, sich von den Älteren ziehen zu lassen. Im ersten Zeitlauf ließ es Marlene mächtig krachen. Von allen Kontrahentinnen konnte lediglich Milla eine Weile mithalten. Marlene schoss aber tatsächlich den Vogel ab und veredelte ihre Hammerleistung, indem sie ihre PB um über zehn (!) Sekunden verbesserte. Absoluter Wahnsinn! In ihrem Windschatten schafften dann tatsächlich auch Milla auf Platz 2 und Anja als Dritte einen neuen Rekord. So viel zum Thema "zu heiß" ... Direkt hinter Anja kam Elena ins Ziel gestürmt, auch mit einer sehr respektablen Zeit. Mia, Katharina und Jana konnten zwar keine neuen Spitzenwerte erzielen, zeigten aber eine tolle Vorstellung. Im zweiten Zeitlauf dieser Altersklasse waren es überraschenderweise nicht Pauline oder Leyla, die dem Rennen vom Startschuss weg ihren Stempel aufdrückten. Stattdessen nahm eine Kontrahentin aus Sindelfingen ihre Beine in die Hand und suchte ihr Heil in der Flucht nach vorn. Es dauerte eine Weile, ehe erst Leyla und dann mit zwei anderen Läuferinnen auch Pauline die Verfolgung aufnahm. Im Rennverlauf schafften es unseren beiden Spitzenathletinnen dann aber, das Heft in die Hand zu nehmen und in einem fulminanten Sprintduell das Rennen unter sich zu entscheiden. Einen Wimpernschlag vorn lag am Ende Leyla, die allerdings auch ein Jahrgang weiter ist. Somit gewann Leyla die W13 und Pauline die W12. Die nächsten Gerlingerinnen waren Clarissa, die sich Bronze bei der W12 sicherte, und dann Romy, die ebenfalls die schnellsten zwei Runden ihrer Karriere vorführte und damit ihren Aufwärtstrend fortsetzte. Marietta schrammte hauchdünn an einem neuen Bestwert vorbei, während Emily und Leni das Kunststück vollbrachten, mit einer auf die Hundertstelsekunde identischen Zeit über die Linie zu gehen.
Im letzten Lauf der Mädels starteten Frauen, U20, U18 sowie W15 und W14 gemeinsam. In der W14 gingen gleich alle drei Podestplätze an unser Team. Dass vorne eine 2000 geborene Läuferin wie eine Rakete abdüste, behandelte Sofie äußerst professionell und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie teilte sich das Rennen erstklassig ein und behielt genug Körner für die zweite Runde in Reserve. Dort ließ sie dann alle Rivalinnen ihrer Altersklasse hinter sich und durchbrach mit ihrer Siegeszeit von 2:38 Minuten zugleich die 2:40er-Schallmauer! Damit schafften tatsächlich alle drei Bantles an diesem Tag einen Sieg und eine persönliche Bestzeit! Das soll mal einer nachmachen. Anna-Lena war im Startgetümmel nach hinten abgedriftet, musste dann einen weiten Weg außenherum laufen und überpacete im Eifer des Gefechts. Hinten raus hatte sie nichts mehr zuzusetzen, durfte sich aber dennoch über Silber freuen. Louise hatte eine neue Bestzeit ins Auge gefasst, kam aber ebenfalls nicht ganz so spritzig wie erhofft in die Hufe. Ein dritter Platz ist objektiv betrachtet aber auch nicht zu verachten!
Zwei weitere Treppchenplätze gab es in der U18 zu feiern. Ellen hatte hier die schnellsten Beine und lief gegenüber der Zweitplatzierten einen satten Vorsprung von über elf Sekunden heraus. Und nicht nur das: Die 2:32 Minuten bedeuten auch ihr bisher bestes Resultat auf dieser Strecke überhaupt. Maike hatte etwas mehr mit der Hitze zu kämpfen, doch ihr dritter Platz ist natürlich aller Ehren wert. In der U20-Wertung zeigte Helena, dass sie nicht nur eine gute Trainerin ist, sondern auch selbst starke Zeiten laufen und gute Plätze holen kann. Unter den fachmännischen Augen ihrer Mutter und früheren Schlumpflauftrainerin Karina belegte sie unangefochten Platz 1!
Abschließend gingen dann noch etwas spontan gleich drei Staffeln über die 4x100 Meter an den Start (wenn man schon mal da ist ...). Hier mussten unsere vier schnellsten Sprinterinnen Leyla, Leni, Marietta und Pauline erstmals die Erfahrung machen, dass man so einen Stab bei der Übergabe leider auch verlieren kann. Aber erstens: besser in Renningen als bei den Olympischen Spielen. Und zweitens: Trotz Wiederaufhebens und Neuanlaufens waren sie die beste unserer Staffeln und beendeten das Rennen nur fantastische zwei Sekunden hinter den Drittplatzierten! Ebenfalls erfreulich liefen die zweite Staffel mit Romy, Clarissa, Marlene und Emily sowie das dritte Team mit Jana, Elena, Milla und Mia. Unter dem Strich mal wieder ein superschöner Renntag mit vielen guten und lehrreichen Erfahrungen, erstklassigen Zeiten, Topplatzierungen – und: viel Spaß!