Fort“sprünge“ im Hallenfinale
Zum Abschluss der diesjährigen Hallensaison durften unsere talentierten Läuferinnen und Läufer noch ein letztes Mal im Sindelfinger Glaspalast auf die Bahn gehen.
Nachdem zuletzt aus trainingstaktischen Gründen manche Athleten zwei Sprintstarts, eine Staffel und als Krönung den 800-m-Lauf zu absolvieren hatten, legte das Trainerteam diesmal wieder den Schwerpunkt auf unsere Kernkompetenz, die 800m.
In der Halle bedeutet das übrigens nicht zwei Runden wie draußen, sondern vier, da das Oval hier nur 200 m lang ist. Vielen Jugendlichen gefällt diese Art des Rennens, weil sie doppelt so oft an der eigenen Fanecke vorbeikommen und die Anfeuerungsrufe umso mehr den eigenen Leistungswillen pushen. Und im Gerlinger Block wird es stets besonders laut, egal welcher Jahrgang gerade auf die Strecke geht.
Einige Mädels ließen es sich dabei nicht nehmen, trotzdem zusätzlich auf die Sprintstrecke zu gehen – immer in dem Wissen, dass auch auf der Mittelstrecke eine gute Sprintfähigkeit hilfreich ist. Theresa siegte bei den W12 in ihrem 60m-Vorlauf klar, steigerte sich im B-Finale noch mal um sechs Hundertstel und wurde dafür mit dem zweiten Platz belohnt. Bei den W13 holte sich Maja auch ihre erste Topzeit ab und Marietta schaffte es mit neuer persönlicher Bestleistung als Vorlaufzweite ins B-Finale. Dort spurtete sie dann sogar unter tosendem Jubel des Gerlinger Anhangs zum Sieg.
Auf der 800-m-Strecke ging der Plan des Trainerteams voll auf: Es gab fantastische Platzierungen und die persönlichen Rekorde purzelten wie nie zuvor! Viele Athletinnen und Athleten gingen an ihre (bisherigen) Grenzen – und darüber hinaus.
Clarissa und Romy rannten beide eine neue 2:43er-Bestzeit und holten sich damit Gold und Silber in dem 24 Teilnehmer starken Feld der W12. Romy hatte beim Start sogar die Herausforderung zu meistern, dass sie komplett nach hinten gedrängt wurde und das Feld erst aufrollen musste. Milla steigerte ihren persönlichen Rekord um satte neun Sekunden und hatte nur das Pech, dass sie im schwächsten Lauf ran musste und dort keine Konkurrentin mithalten konnte. Ganz herausragend präsentierte sich wieder Jasmin, die zwei Jahre jünger war als viele der Läuferinnen, trotzdem in die Top Ten flitzte und ihre PB ebenfalls weiter nach unten schraubte. Elena gelang natürlich auch eine Rekordmarke und sie nähert sich unaufhaltsam der 2:50 Minuten an. Einen großen Sprung machten außerdem Anja und Amalia, die beide ihre bisherigen Spitzenzeiten um fünf beziehungsweise vier Sekunden unterboten. Den Vogel schoss freilich Clara Schromm ab: Sie steigerte sich geradezu unfassbar um über zehn (!) Sekunden. Mit anderen Worten: Sämtliche W12-Starterinnen liefen das stärkste Rennen ihres Lebens!
Und das Beste: Keinen Deut anders war es bei den W13. Auch hier konnten Merle, Freya, Inara, Maya, Emily, Leni und Marietta unisono Zeit von ihrer persönlichen Uhr nehmen. Im ersten Lauf gelang es Inara, ihren sonst kaum zu bändigenden frühen Vorwärtsdrang im Zaum zu halten, und sie schaffte endlich – und deutlich – den Sprung unter die 3-Minuten-Grenze. Herzlichen Glückwunsch! Leni ließ dann im zweiten Lauf vom Startschuss weg keine Zweifel aufkommen, dass sie hier und heute Großes zeigen wollte. Heraus sprang tatsächlich ein unangefochtener Start-Ziel-Sieg und eine um sieben Sekunden bessere Spitzenzeit. "Nächstes Rennen, nächster Rekord" hieß es auch wieder bei Freya, die sich heimlich, still und leise in die Spitzengruppe ihres Jahrgangs vorschiebt. Auf die Hundertstelsekunde gleich tat es ihr jedoch Sprinterqueen Marietta, die Mehrfachstarts dank ihrer robusten Physis wegsteckt wie sonst kaum eine. Emily und Maja ließen sich natürlich ebenfalls nicht lumpen und liefen beide eine neue persönliche Bestzeit. Im nominell schnellsten dritten Lauf gelang dann Merle der ganz große Wurf: Als erst zweite unserer jüngeren Läuferinnen nach Pauline durchbrach sie die Marke von 2:40 Minuten. Bei genau 2:38,36 Minuten blieb die Uhr stehen – und ließ zu Recht eine überglückliche Merle strahlen.
Louise musste in ihrer Altersklasse diesmal als einzige Gerlingerin auf die Tartanpiste, zeigte aber, dass sie "Beistand" gar nicht braucht. In einem couragierten Rennen blieb sie gerade mal eine Sekunde über ihrem bisherigen Rekord und ging als Siebte über die Ziellinie. Die Form für die in zwei Wochen anstehenden Crosslaufmeisterschaften stimmt jedenfalls!
Bei den Jungs waren wir diesmal mit einem kleineren Team angereist. Doch auch hier konnten sich die Leistungen mehr als sehen lassen. Adan, Mathis und Magnus war die Freude an ihrem Sport anzusehen – sowie ihre mittlerweile große Erfahrung. Dabei wählten sie unterschiedliche Taktiken: Mathis übernahm zunächst die Führung, Adan hielt sich in der Mitte und Magnus kontrollierte das Feld von weiter hinten. Am Ende schaffte es Adan in seinem Lauf knapp geschlagen auf den dritten Rang, Mathis auf den fünften und Magnus auf den sechsten.
Bei den M14 brannte Mats darauf, nach mehreren Versuchen endlich seine persönliche Bestzeit zu knacken – es gelang ihm tatsächlich. Zu seiner eigenen Freude, aber auch zu der von Mama und Papa, zwackte er gute zwei Sekunden von seiner bisherigen Topleistung ab. Adam untermauerte erneut sein phänomenales Leistungsvermögen. Er lief in dem unfassbar schnellen Rennen von Anfang an in der Spitzengruppe mit und musste sich am Ende nur um Haaresbreite zwei Konkurrenten geschlagen geben.
Im ältesten Jahrgang des Tages, den M15, hatten wir mit Felix und Elias zwei ganz heiße Eisen im Feuer, die trotz sehr starker Konkurrenz auf jeden Fall um den Sieg mitlaufen wollten. Entsprechend machten die beiden das Tempo, während sich ein flotter Läufer vom TSV Wildbad im Windschatten hielt und Kräfte einsparte. Der Rest vom Feld war sehr schnell mit größerem Abstand abgehängt und es lief auf einen Dreikampf hinaus. Bis zum Schlussspurt schien alles möglich, doch die Führungsarbeit hatte unsere Jungs ein paar Körner zu viel gekostet, sodass sich Felix und Elias mit Silber und Bronze zufrieden geben mussten – was aber ja auch nicht ganz so übel ist!
Unter dem Strich waren unseren Nachwuchstalenten wieder einmal Ehrgeiz und Freude am Sport anzusehen. Und dank ihres fleißigen Trainings ließen sich bei extrem vielen nicht nur deutliche Fortschritte erkennen, sondern regelrechte Fort"sprünge"!