10-mal Gold und eine EM-Quali beim Sparkassencross

Wer laufen kann, soll laufen! Kaum eine andere Sportart ist so ursprünglich und auch gesund wie das Laufen. Es baut Stress ab, der Körper schüttet dabei Glückshormone aus und wird fitter, nebenher verbrennt er einen Haufen Kalorien – vor allem aber macht Laufen auch Spaß. Zumindest der Gerlinger Nachwuchs konnte dies am vergangenen Wochenende mal wieder bestätigen. Mit einem Tross von über 70 Läuferinnen und Läufern war das KSG-Running-Team zum Pforzheimer Sparkassen-Cross angereist. Dieser feierte mit mehr als 1.000 Anmeldungen einen Teilnehmerrekord. Und – nicht ganz unerwartet – konnten sich unsere Läuferinnen und Läufer sowie die Trainer wieder über viele starke Leistungen und tolle Platzierungen freuen.

 
Gewöhnen mussten sich die Athleten freilich an den Untergrund. Denn Cross ist nichts anderes als querfeldein. Diesmal ging es also nicht über die gepflegte Tartanbahn, sondern über Stock und Stein, Strohballen, Hecken und Holzstämme hinweg. Der Crosslauf stellt vollkommen andere Ansprüche an den Laufstil als der Straßenlauf, bei dem man mit flachen Schritten versucht, möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Das wechselnde Terrain und die anspruchsvollen Bodenverhältnisse mit kleineren Anstiegen und Sprüngen beanspruchen die Beinmuskeln viel mehr. Untersuchungen zeigen sogar, dass sich beim Crosslaufen in der Beinmuskulatur neue Blutgefäße bilden, die den Sauerstofftransport an die Muskeln optimieren und die Ermüdung hinauszögern.

So viel zur Theorie, nun aber zur Praxis:

Gleich im ersten Lauf bei den Mädchen über 100 Meter konnte Hanna Humljan die gesamte Konkurrenz hinter sich lassen und holte sich die Goldmedaille. Selbst das vorauslaufende Führungshuhn muss sich sputen, um nicht von Hanna überholt zu werden. Bei den Fünfjährigen hatten sich Romy, Eleni und Edith melden lassen. Trotz zweier Stürze auf dem rutschigen Geläuf gab Romy nicht auf und kämpfte sich ins Ziel. Auch Edith flitze, dass die Erdbrocken flogen. Paul zeigte bei den gleichaltrigen Jungs sein Lauftalent und sammelte erste Wettkampferfahrungen. Erfolgreich die doppelte Laufdistanz sprinteten Penelope und Lilli mit den Rängen 5 und 7, ebenso wie Jonas, Jun-Ho, Konrad und Julius Tonn, der bei den M6 das Rennen sogar gewann. 

Schon mit einer gewissen Erfahrung gingen unsere sieben Jahre alten Mädels ins Rennen. Hier schaute sich Amalia Schlegel kurz die Konkurrenz an, nahm dann aber die Beine in die Hand und flitzte allen davon. Auch Ella, Berna und Nele zeigten den weniger trainierten Kindern, die über ihre Schule angemeldet waren, was regelmäßiges Lauftraining bringt. Die acht Jahre alten Sofia, Annika, Laura und Ruth hatten dann schon die große Runde von 500 Metern zu bewältigen und lieferten sich packende Duelle mit der Konkurrenz. Sofia schrammte fast zeitgleich mit der Drittplatzierten haarscharf am Podest vorbei. Den ersten Doppelsieg des Tages bescherten dem Team Benedikt Bantle und Eric Brehme. Benedikt sauste wie auf der Flucht, Eric folgte im Windschatten. Ebenfalls schnelle Beine bewiesen hier Theodor und Tom. Unsere neunjährigen Mädels Katharina, Anja und Elise konnten zwar nicht ganz die Spitze angreifen, hatten aber viel Spaß am Wettkampf und ließen mit den Plätzen 6, 7 und 8 bei insgesamt 35 Meldungen den Großteil der Konkurrenz hinter sich. Mathis und Magnus zeigten in ihrem Lauf ein forsches Auftreten und konnten mit ihren Top-20-Platzierungen zufrieden sein. Das größte Läuferfeld kam bei den 10- und 11-Jährigen zusammen, wo insgesamt 144 Jungen und Mädchen gemeldet hatten. Ab diesem Alter waren dann auch schon 1.100 Meter zu bewältigen –eine Distanz, bei der jede und jeder irgendwann "sauer" wird. Der überragende Kenan Sejaric nutzte den Auftritt für eine wahre Machtdemonstration und lief mit seinen Sieben-Meilen-Stiefeln einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg entgegen. Adan und Hagen kamen im vorderen Mittelfeld ins Ziel. Gold bei den 2012er-Mädels holte Pauline Holder, während sich Laura Knagge für ihren couragierten Lauf mit Bronze belohnte. Auch Clarissa, Romy S., Carla, Janka, Monja, Romy L., Jana, Charlotte und Elena landeten unter den besten 20. Den zweiten Doppelsieg des Tages bescherten dem Running-Team die 2011 geborenen Leyla Sentürk und Freya Huppenbauer. Allesamt unter die Top 10 schafften es daneben, Marlene, Emily, Merle, Leni, Maja, Mona, Inara und Marietta. Nur eine einzige Läuferin, die nicht aus unserem Verein kam, konnte hier auf Platz 3 unsere Phalanx an der Spitze durchbrechen.

Mats Schäfer ging unerschrocken das hohe Tempo an der Spitze mit und wurde dafür mit dem Silberrang belohnt. Sofie und Anna-Lena belegten bei den W12 die Plätze 4 und 5.

Elias Pölzing fetzte mit einem Dreierpulk selbstbewusst vorneweg und sicherte sich am Ende Silber der M13, nur ganz knapp hinter einem der besten deutschen Läufer dieses Jahrgangs. Julius zeigte Wettkampfhärte und holte den vierten Platz. Einen ungefährdeten Sieg lief mal wieder die erfolgsverwöhnte Sophie Klaus bei den W13 ein.

Ab dem Jahrgang W/M14 wurden die Teilnehmerzahlen dann etwas dünner, der Wettkampf aber keinesfalls weniger verbissen. Tobias Lang konnte hier Platz 6 belegen. Bei den W14 musste sich Ellen mit dem undankbaren Rang 4 zufriedengeben. Greta und Melina preschten bei den W15 in die vordere Hälfte. Jan von Brand lief bei den M15 auf's Treppchen. Auf Rang 9 bei den U18 schaffte es Max Klingler, der auch nächstes Jahr noch in diesem Jahrgang starten darf. Als stärkste Läuferin der weiblichen Jugend U18 präsentierte sich Helena Scholz, die sich ansonsten mit dem Training der Laufschlümpfe große Verdienste erwirbt und ihr eigenes Training dafür hintenanstellt!

Bei den Männern musste Daniel Obermüller drei große Runden und somit 3,3 km laufen und sicherte sich dabei Platz 4.

Mit starker Konkurrenz hatte es Anna Schädel beim Deutschen Cross Cup ebenfalls über die Distanz von 3,3 km zu tun. Sie landete hier auf Platz 7, während sich Noé Chrétien bei den U18 Platz 5 sicherte, Leonard Henke auf Platz 8 lief und Oscar Klaus 10. wurde. Kira Weis wurde ihrer Favoritenstellung wieder einmal gerecht und gewann bei der weiblichen Jugend U20 mit dreizehn Sekunden Vorsprung Gold. Damit holte sie sich zugleich das Ticket für die Cross-Europameisterschaft in der Nähe von Turin und distanzierte dabei unter anderem die U20-WM-Teilnehmerin Linda Meier, die zuletzt den Olympia-Cross-Alm in München gewonnen hatte. Annika Buser konnte sich in dem hochkarätig besetzten Teilnehmerfeld im Mittelfeld platzieren während Pia Kircher mit muskulären Probleme zu kämpfen hatte.

Die längste Strecke des Tages hatte beim Deutschen Cross Cup der Herren Domenik Schmid zu bewältigen. Für ihn sprang zum Abschluss dieses "goldenden" Tages Platz 4 raus.

Alles in allem erlebten unsere Läuferinnen und Läufer einen tollen Tag in Pforzheim. Wetter und Stimmung waren prächtig – und die Flut an Spitzenplätzen, Urkunden und Medaillen ließ auch die Trainer jubeln. Der Wettkampf bleibt uns noch lange in Erinnerung – und zwar in sehr guter!

Interview mit Kira Weis
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