Silvesterlauf Stuttgart-unser Jahresendspurt der besonderen Art
Was gibt es Schöneres für Läuferinnen und Läufer, als auch zum Jahresabschluss auf die Piste zu gehen und noch mal so richtig zu schwitzen und den eigenen Körper zur Höchstleistung zu treiben? Vor allem, wenn die Anfahrt zu einem "Auswärtslauf" so dermaßen um die Ecke liegt, dass man – kaum in die Bahn eingestiegen – schon am Treffpunkt angekommen ist?
Zum 31. Mal lockten die Veranstalter 2023 zum Stuttgarter Silvesterlauf unter dem Motto "Rund um den Fasanengarten". Und wie in den Vorjahren gab es für unser Runningteam keine zwei Meinungen. "Wir sind dabei" war auch dieses Jahr unser Motto. Und wie! Allein beim Schülerlauf über 2,3 Kilometer reisten wir mit insgesamt 27 Starterinnen und Startern – und raketenmäßiger Motivation – in den nahegelegenen Stuttgarter Stadtteil.
Nachdem letztes Jahr die Hitze das Kommando hatte und bei 18 Grad selbst manch mutiger Zuschauer im T-Shirt an der Strecke anfeuerte, hatte sich das Wetter für 2023 erneut keine winterlichen Temperaturen ausgedacht. Pünktlich zum Start frischte dann jedoch der Wind auf und Regen setzte ein. Aber: Laufen ist nun mal nichts für verhätschelte Stubenhocker, sondern ein Draußensport für Leute, die ihren inneren Schweinehund besiegen können! Insgesamt gingen erstmals seit Corona wieder über 1.000 Bewegungslustige an den Start. Perfekt geplant und durchgeführt wurde die Veranstaltung vom sehr erfahrenen Orgateam und rund 70 Ehrenamtlichen im Einsatz!
Angespornt von unserem Aushängeschild und Vorjahressiegerin Kira Weis, die frühmorgens in Bayern bereits sensationell einen neuen Deutschen U20-Straßenrekord über 10 km auf der Straße aufgestellt und damit die berühmte Konstanze Klosterhalfen abgelöst hatte, ging unser Nachwuchs volle Pulle auf die Strecke. Fast ausnahmslos belegten die jugendlichen Starterinnen und Starter am Fuße des Schlosses Solitude in ihrer Altersklasse Top-Ten-Plätze! Vor allem unsere Mädels ließen es krachen und holten in der Damenwertung den grandiosen Dreifacherfolg mit Gold, Silber und Bronze!
Weit weg im tiefsten Bayern, in Wallersdorf, absolvierte Alex seinen Silvesterlauf über 7,7 km und hielt mit einem 5. Platz in der Hauptklasse die Fahnen unseres Runningteams hoch.
Geradezu wie entfesselt rannte Emily den 2,3 km langen Schülerlauf ab. Keine Konkurrentin konnte an diesem Tag mit ihr Schritt halten und so sicherte sie sich mit satten zehn Sekunden Vorsprung ganz klar Platz 1 bei den Schülerinnen und natürlich auch Gold in ihrer Altersklasse U14. Ellen rauschte als Zweitschnellste durchs Ziel und gewann die WU16. Gesamtbronze und den Sieg der weiblichen U12 holte sich Pauline. Bei der Siegerehrung schoss die Presse also tatsächlich ausschließlich Fotos von Gerlinger Läuferinnen!
Bei der weiblichen U10 sauste Amalia ebenfalls aufs Treppchen und belegte am Ende den zweiten Rang. Newcomerin Leni ging sensationell als Dritte ihrer Altersklasse aus dem Rennen. Und Olivia schaffte es ebenfalls gleich zu Beginn ihrer Karriere, als Neunte unter den besten zehn zu landen. Starker Einstieg!
Bei den zwei Jahre älteren Mädels erweckt die Ergebnisliste den Eindruck einer Gerlinger Phalanx: Die ersten sechs Plätze gingen unisono an unser Team. Nach Pauline kamen Janka als Zweite und Anja als Dritte ins Ziel. Auf den Rängen vier bis sechs folgten Elena, Milla und Aya.
Ähnlich sah das hocherfreuliche Bild bei der weiblichen U14 aus. Nach unserer Siegerin Emily schnappte sich Leyla das dritte Edelmetall. Es folgten Anna-Lena, Maja und die gesundheitlich leider angeschlagene Merle sowie auf Platz neun – ebenfalls in ihrem ersten Rennen überhaupt – Marta.
Das komplette Podium besetzten bei der U16 wieder unsere Mädels. Es gewann Ellen vor Maike und Sophie. Alle blieben dabei unter der Marke von zehn Minuten und komplettierten das fantastische Gesamtbild, das vor allem die Schülerinnen an diesem Tag abgaben und das durch den starken Moderator immer wieder hervorgehoben wurde.
Aber auch die Resultate der Jungs fielen mehr als beachtlich aus. Bei der U10 erflitzte sich Hugo Bronze, dicht gefolgt von Tom. Der wiederum glänzte außer mit seiner Einzelleistung mit einem tollen Drei-Generationen-Paket: Mama Lisa schrammte mit Rang 11 beim Hörnleshasenlauf nur knapp an einer Top-Ten-Platzierung vorbei. Oma Roswitha brannte in gut 35 Minuten auch noch eine Hammerzeit auf den Asphalt.
Die Zwillinge Magnus und Mathis untermauerten ihre immer besser werdenden Leistungen und gingen bei der U12 mit einer Sekunde Abstand als Vierter und Fünfter durch den Zielbogen. Eine Jahrgangsstufe darüber brachte Hagen die 2,3 Kilometer noch eine halbe Minuten schneller hinter sich und wurde dafür zu Recht mit Silber belohnt. Marlon als Achter und Hitesh (13.) zeigten ebenfalls eine starke Leistung am letzten Tag des Jahres. In der U16 blieb Liam unter der Marke von neun Minuten und landete damit auf Platz 6, nur einen Rang dahinter folgte Sahit.
Eine ungefähr doppelt so lange Strecke – 5,5 Kilometer – hatten die Teilnehmer des Hörnleshasenlaufs zu bewältigen. Und auch hier zeigten unsere Läuferinnen und Läufer, dass sie ordentlich Zeit in die Vorbereitung gesteckt und Körner aufgebaut hatten. Allen voran Manuel Schwartz. Gleich nach dem Startschuss schien es fast, als wolle er einen Sprint anziehen. Dabei ging es natürlich darum, möglichst aus der Masse herauszukommen und sich aus Rempeleien herauszuhalten. Aber auch im Rennverlauf zeigte er beste Kondition. Tatsächlich kam er mit etwas Abstand auf den Führenden als Zweiter auf die lange Gerade vor dem Schlussteil. Als er um die letzte Ecke bog, sah er seinen Kontrahenten schon etwas verfrüht feiern und die Arme hochrecken. Da zog er noch einmal an und hätte um ein Haar beziehungsweise um eine Sekunde fast noch gewonnen. Leonard und Manual Grob konnten an diesem Tag nicht ganz das Tempo der Spitze mitgehen. Auf ihre Ränge sechs und sieben bei insgesamt 281 männlichen Finishern können sie aber selbstredend dennoch mehr als stolz sein. Auch Felixgehörte als 17. zu den besten sechs Prozent der Männer, was schon für sich spricht. Etwas weiter hinten, aber allesamt mit Zeiten unter 30 Minuten, siedelten sich Sebastian, Anton, Anes (dem als Sprinter die Strecke eher wie ein Marathon vorgekommen sein dürfte) und Emil ein.
Bei den Damen schafften es im Hörnleshasenlauf sage und schreibe fünf unserer Läuferinnen unter die besten 11. Als Schnellste des Teams belegte Melina Rang sechs, direkt gefolgt von Alice. Helena kämpfte sich auf Platz acht; Lucia, die in Weilimdorf in der Vergangenheit schon einige Bestleistungen und Topplatzierungen vorzuweisen hat, studiumbedingt momentan aber nicht voll trainieren kann, kam auf Platz neun und Lisa auf den beachtlichen 11. Rang. Gut austrainiert zeigten sich außerdem Andrea und oben bereits erwähnte Roswitha.
Pia Kircher landet den Gesamtsieg im Hauptlauf
Fast pünktlich um 14.30 Uhr ließ dann wie bereits beim 30-jährigen Laufjubiläum im vergangenen Jahr Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper den Startschuss für den Hauptlauf krachen. Dabei hatten die Athletinnen und Athleten ausgehend vom Löwen-Markt zwei Runden durch die Ortsteile von Weilimdorf, Hausen, Giebel und Wolfbusch zurückzulegen. Als Favoritin hatten wir schon im Vorfeld Pia Kircher ausgemacht. Beim Warmlaufen machte sie einen äußerst fitten, konzentrierten und selbstbewussten Eindruck, zeigte aber auch die notwendige Lockerheit. Auf der Strecke ließ sie dann nie auch nur den Hauch eines Zweifels aufkommen, dass ihr hier und heute eine Konkurrentin gefährlich werden könnte. Und tatsächlich: Die nächste Frau kam erst 29 (!) Läufer hinter ihr ins Ziel. Pia indes zeigte auch fast allen Männern unnachgiebig die Hacken und lief die elf Kilometer trotz Wind, Kälte und Regen unter 40 Minuten. Ihr verdienter Lohn zum Jahresschluss: ein toller Platz 1 im Gesamtklassement und der Sieg in der WU20 – das Sahnehäubchen auf diesen insgesamt berauschenden Tag. Zeitgleich, aber eine Haaresbreite dahinter lief Domenik ins Ziel. Wer da wen während des Rennens gezogen hat, war leider vom Glühweinstand aus nicht so genau zu beobachten ... Einen überragenden Lauf zeigte auch Eckhard als Gesamtelfter. Denn in seiner Altersklasse schnappte er sich damit Silber! Stefan schlug sich ebenfalls prächtig, lief in etwa sein Alter und landete bei den insgesamt 459 Starterinnen und Startern unter den ersten 25. Unser Trainer Markus war sicher noch ganz beseelt vom phänomenalen Auftritt seiner Tochter. Dementsprechend spulte er die elf Kilometer locker in unter 49 Minuten herunter. Den starken Auftritt rundete Nicolai ab, der mit seinen 55 Minuten ebenfalls weit unter der Marke von einer Stunde blieb.
Zu Recht jubeln durfte auch Tobias: Er sicherte sich mit einem mehr als beherzten Lauf Silber bei der männlichen U19. Das gleiche Kunststück bei der weiblichen U19 gelang seiner Schwester Anna-Sophie, die sich nur hinter Gesamtsiegerin Pia einsortieren musste. Rosalin verpasste in dieser Altersklasse zwar leider das Podest, kann als Viertplatzierte aber durchaus zufrieden Silvester feiern.
Was übrigens auch für das gesamte Team gilt nach einem Jahr voller Erfolge, neuer Bestleistungen, neuer Erfahrungen – und viel Gemeinsamkeit.
Vielen Dank an das ganze Trainerteam, die weiteren Organisatoren, Betreuer, Helfer, Vorstände und natürlich auch an die Eltern, die den Kindern diesen Sport erst ermöglichen!